Wie funktioniert Dankbarkeit ohne Verbundenheit ?

Hast du dich schon mal dabei beobachtet, wie du gewöhnlich denkst, wenn etwas nicht so läuft- wie es soll oder wenn du unsicher bist ?

„Wenn ICH es nicht mache oder sage – macht es KEINER, bevor es ein Anderer falsch macht, mache ich es lieber ALLEINE, wieso immer ICH ?

Je einsamer du dich fühlst und das Denken „Ich muß alles alleine machen“ zur Gewohnheit geworden ist, wie kann ein Gefühl oder eine Haltung von DANKBARKEIT entstehen ??

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Es ist einige Jahre her, doch ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mich zu dieser Zeit zur Natur, den Tieren und „Engeln“ hingezogen fühlte – da mich ja sonst NIEMAND verstanden hat. Ich hatte eine riesen-Sammlung von Urteilen über „die Anderen!“

Das ich meiner Mutter dankbar bin …. für ALLES was sie für uns Kinder getan hat, was sie auf sich genommen hat – nur für uns ……….habe ich erzählt –

doch zu dieser Zeit NICHT GEFÜHLT.

Es war 2011 bei einem Seminar am Starnberger See, als mir zum ersten Mal klar wurde, dass ich mir KEINEN Gefallen tue wenn ich nur schön daher schwätze.

Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr wütend auf meine Mama, denn ALLES was ich gesagt oder getan habe – war ihr nicht recht! Erst habe ich sie nicht oft genug besucht, dann war ich nicht lange genug da, dann war ich nicht bei der Sache, habe mich nicht genug für SIE interessiert…… von den Dingen mal ganz abgesehen, dass ich fast alles mit den Kindern, meinem Mann und dem Haushalt in ihren Augen  falsch gemacht habe.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich in dem besagten Seminar in einer Meditation mich an etwas erinnern sollte, wofür ich meiner Mama dankbar sein sollte  – mich dankbar fühle………

Ich fand NICHTS

…. und dann hab ich mich geschämt.

Hey – ich saß in einem Seminar, in dem es um einen Neuanfang im Glücklich-sein ging – ich wollte es Anderen beibringen und konnte noch nicht mal Dankbarkeit für meine Mama aufbringen ?!

Ich wurde wütend, war enttäuscht, von mir  selbst –  und begann zu weinen …..

Doch in dem ganzen „Drama“ drehten sich alle Gedanken nur um MICH. Das war die Wahrheit – in diesem Moment.

…. und ich habe dabei etwas Wunderbares und Neues gelernt.

Heute,  4 Jahre später,  habe ich ein tolles Verhältnis mit meiner Mama. So gut wie nie zuvor.  Sie lebt mittlerweile in einem super Heim in meinem Ort – hat viiiiel Honig im Kopf  und findet aufgrund der fortgeschrittenen Demenz nicht mehr die „richtigen Wörter“ –  spricht ihre eigene Sprache,  doch da es nicht mehr darum geht – die „gute Tochter“ vorzuspielen – sehe und fühle ich sehr gut  wie es ihr geht.

Ohne meine Mama wäre ich nicht HIER und hätte die vielen wundervollen Momente und Menschen in meinem Leben NICHT erfahren – das macht sie einem untrennbaren Teil von mir. Vielleicht spürt sie das ?

Eine Heim-Besucherin sagte mir letzte Woche; Ihre Mama ist so eine liebe Frau und sie freut sich mittlerweile sehr , wenn ich auf die Station komme um meine Schwester zu besuchen,  doch dieses Strahlen in ihrem Gesicht hat sie nur – wenn SIE kommen.“

Wenn wir erkennen, dass wir nur durch das Wirken von ANDEREN*, ob wir sie kennen oder nicht ,  SIND was und wie  wir SIND, durch ANDERE Freude und Liebe erfahren, lernen und arbeiten, essen und trinken ……LEBEN!!!

dann wächst eine innere Haltung – ein Gefühl von Dankbarkeit.

* falls du anderer Meinung bist und mir von deiner Geschichte berichten möchtest – in der DU GANZ ALLEIN etwas erreicht hast – ohne die Mithilfe von irgendwem oder irgendwas – lass es mich wissen !

 

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