Ode an die Achtsamkeit – dem Feind der Gewohnheit
Was fällt dir spontan ein – wenn Du an Gewohnheiten denkst ?
Also, da gibt es gewohnheitsbedingte Vorlieben und Abneigungen –
- im Fühlen,
- Denken
- und Verhalten
…. richtig ?
Mich interessiert dieses Thema und habe herausgefunden, dass die moderne Hirnforschung glaubt, dass bei der menschlichen Entwicklung im ersten Lebensjahrzehnt und dabei wiederum in dessen erster Hälfte besonders günstige neurobiologische Bedingungen für elementare Lernvorgänge bestehen, mit der Folge, dass sich in diesen Lebensjahren Gewohnheiten besonders leicht und schnell ausbilden.
In meinen ersten Lebensjahren waren es u.a. die Erfahrungen –
- mit dem Schmerz durch den Verlust meines Papas irgendwie klar zu kommen
- lt. meiner Mama war das Leben ist ein Kampf ( sie war Alleinerziehend mit 3 Kindern)
- lernen macht keinen Spaß durch Ärger in der Schule
- Geschichten und Tagträume „beamen“ mich aus der schmerzhaften Erfahrung meiner Realität
- durch die Rolle meiner Oma in meiner Erziehung war Religion – also Gott ein großes Thema – da war dieser Gott, der urteilt wenn ich „etwas nicht richtig“ mache…..
NIEMALS wäre ich jemals auf die Idee gekommen, es in Frage zu stellen.
Somit begab ich mich immer tiefer und gedankenloser vor mich hinzuleben. Zumal ALLE um mich herum „gewohnt“ waren, genauso zu denken und zu handeln.
Nichts UNGEWÖHNLICHES.
Kein Wunder – dass dies zu gewohnheitsmäßiger UNAUFMERKSAMKEIT geführt hat.
In den letzten 3 Jahren hat sich vieles in meinem Leben durch üben und trainieren von Achtsamkeit verändert …. ebenso die Herangehensweise wie ich mit „Problemen“ und Nichterfüllung meiner Sehnsüchte und Wünsche umgegangen bin.
Ich hatte die GEWOHNHEIT; nach GRÜNDEN zu suchen – an irgendwem oder irgendwas muss es doch liegen – dass ich nicht bekomme was ich möchte oder weshalb ich leide, nicht fühlen kann – was ich fühlen möchte- nicht erreiche was ich mir vorgenommen habe.
Tja – dann gab es die Theorie, ICH KANN gar nichts machen – es wird gemacht – die Zeit ist noch nicht reif …………
Kennt ihr das ??!!
Ich habe erst ziemlich spät bemerkt, dass die Gründe und Ursachen immer spezieller wurden – dass sich meine Emotionen der Unzufriedenheit von Wut, Scham und Schuld in noch mehr Hilflosigkeit verwandelt haben – und dass sich mein Denken nur noch um diese Dinge gedreht haben.
TAUB + BLIND für das Schöne um mich herum – eine FREUDE – ausgelöst durch den Blick eines Fremden, das Singen eines Vogels, der Duft einer Blume, das Schmecken tollen Essens, die liebevolle Handlung eines Freundes ….. die Musik im Radio……..
Eine Freude die da ist – wenn Du achtsam und aufmerksam bei DEM bist – was gerade da ist.
Diese Achtsamkeit kannst Du lernen – trainieren und zu einer neuen kreativen Gewohnheit machen – doch sie beginnt bei der Absicht – von dem „SCHMERZ“ frei werden zu wollen und deinen gewohnten Gedankengängen auf die Schliche zu kommen.
Wenn du es nicht tust – wer dann ????
Da gibt es diese Geschichte:
Ich gehe eine Straße entlang
Da ist ein tiefes Loch in Gehsteig.
Ich falle hinein. Ich bin verloren….
Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann es nicht glauben,
schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert sehr lange, herauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein… aus Gewohnheit.
Ich weiß wo ich bin. Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort wieder heraus.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.
Ich gehe eine andere Straße.