Leiden entsteht aus deren Bedeutung, nicht aus der Situation

Dieser Artikel von Anandagiriji wurde in der Hufftington Post veröffentlicht; ananda1

Leiden entsteht aus deren Bedeutung, nicht aus der Situation

„Ich bin mir sicher, dass die meisten von uns mit der Ansicht übereinstimmen würden, dass „Leiden“ eine der größten Herausforderungen der Menschheit ist. Mit „Leiden“ beziehen wir uns auf den psychischen Schmerz, der in seinen vielfältigen Formen auftritt: Angst, Schmerz, Enttäuschung, Angst, Scham, Schuld. Natürlich mag niemand körperliche Schmerzen, doch es ist das psychologische Unbehagen, welches wir mehr als alles andere fürchten.
Wie reagieren wir gewohnheitsmäßig auf die Herausforderung namens Leiden?
Da wir nicht wissen, wie wir mit dem Leiden umzugehen haben, finden wir ständig neue Wege, um uns aus diesem inneren „Schmerz“ abzulenken. Wir sind bereit, in eine Tätigkeit auszuüben, körperlicher oder geistiger Natur, die für uns eine Ablenkung von unseren psychischen Beschwerden darstellen kann. Wir sind so sehr bereit, alles zu machen, egal wie irrational oder dumm es ist, wenn es nur verspricht, uns etwas Trost zu geben. Einige machen sogar aus ihrem „Leiden“ eine heilige Praxis, als einzigen Weg zur Erlösung oder Erleuchtung zu kommen. Obwohl wir tief in unseren Herzen wissen, dass diese Ideen völlig grundlos sind, haben wir dennoch Angst es in Frage zu stellen, da wir auch Angst davor haben, den kleinen Trost der uns bereitgestellt wird auch noch zu verlieren.

Jedes Mal, wenn wir im Leben mit schwierigen Bedingungen konfrontiert werden, erleben wir oftmals eine Menge Angst und Unsicherheit. Wir beginnen zu glauben, dass bis sich unsere Bedingungen geändert haben, wir nicht mehr in der Lage sein werden, dass Glück wiederzuerlangen, welches wir einmal erlebt haben.
Was aber, wenn sich diese Bedingungen nicht ändern oder wenn es mehr als 10 Jahre dauert um diese Bedingungen zu transformieren – bedeutet es dann, die ganzen Jahre oder für den Rest unseres Lebens im Elend leben zu müssen? Wenn das wirklich wahr wäre, bedeutet dies, dass wir keine Freiheit besitzen, was wir auch immer für eine innere Erfahrung wählen. Sollte dies der Fall sein, dann gibt es sicherlich ernsthafte Fehler in dieser Welt denn es ist nicht wahr.
Die One World Academy, an der ich ein Mitglied der Fakultät bin
glauben wir, dass Leiden erst durch die Bedeutungen die wir den Lebenssituationen geben entsteht und nicht durch die Lebenssituationen an sich.
In der Welt in der wir leben gibt es alle Arten von Menschen; die Reichen, die Armen, gesunde Menschen, kranke Menschen und Menschen mit körperlichen Behinderungen. Es gibt mehrere Millionen unter den sieben Milliarden Menschen auf der Welt, die sehr reich sind, alles haben was sie brauchen, und sind immer noch unglücklich, innerlich Es gibt auch mehrere Millionen unter uns, die sehr reich sind, alles haben was sie brauchen und die sich freuen, innerlich.
Es gibt mehrere hundert Millionen unter uns, die ziemlich arm sind und zutiefst unglücklich darüber sind, innerlich. Und es gibt mehrere hundert Millionen, die unter sehr schlechten Bedingungen leben, mit sehr wenig oder gar nichts, und dennoch glücklich sind, innen drin.
Wie kann eine ähnliche Lebenssituation zu zwei völlig verschiedenen Zuständen des Seins führen ?

Könnte es bedeuten, dass die Situationen nicht für unsere inneren Erfahrungen verantwortlich sind?
Wenn es also nicht die eigenen Lebensbedingung sind, die den inneren Zustand bestimmen was ist es dann, was unseren inneren Zustand unseres Seins bestimmt? Ist Glück oder Unglück eine menschliche Erfahrung die von verschiedenen Lebenslagen abhängig ist oder sind es die Folgen der Bedeutungen, die wir diesen Situationen geben?

Es mag sein, dass wir nicht alle die gleiche Chancen haben ebenso reich zu sein oder ein komfortables Leben zu leben, da es von vielen Faktoren, außerhalb unserer Kontrolle, abhängt. Doch jeder von uns teilt ganz sicher die gleiche Chance, Glück zu finden, denn dieser innere Zustand des Seins wird nicht von unseren äußeren Umständen definiert.

Also, ja, es ist durchaus möglich, das alle, unabhängig vom Geschlecht, Alter, Religion, Rang, Kultur oder Religion ein Leben frei von Leiden zu leben. Leiden ist eine Wahl und das wird immer so bleiben.
Wenn wir im jeweiligen Moment dem Leiden unsere totale Aufmerksamkeit schenken, wird es offensichtlich, dass das Leiden nur eine Wahl ist und dass wir wählen können aus ihm heraus zu treten.

Anandagiri ist Senior Mitglied der Fakultät an One World Academy. 

…und hier ist der Artikel im Original 

 

 

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