wundervolle MOMENTE

old-1130743_640Auf der Suche nach nach einem Text, bin ich auf folgende Geschichte gestoßen. Sie beschreibt irgendwie auch mich – vor Jahren – als ich etwas gesucht habe. Ich wußte – wie der Mann in der Geschichte – auch nicht wirklich wonach… auch ich hab mich von vielen Impulsen leiten lassen; und fand allerdings keinen Hügel mit Steinen ….

Doch ich fand etwas anderes – was für mich – bis JETZT – Sinn macht;

doch lies selbst;

Dies ist die Geschichte eines Mannes, den ich als Suchenden bezeichnen würde. Ein Suchender ist jemand, der sucht, nicht unbedingt, der findet. Auch ist es nicht unbedingt jemand, der weiß, wonach er sucht. Es ist schlicht und einfach jemand, für den das Leben eine Suche ist. 

Eines Tages spürte der Suchende den Drang, an einen anderen Ort zu gehen. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, mit solchen Eingebungen, die von irgendwoher aus seinem Innersten kamen, nicht lange zu fackeln und ihnen einfach zu folgen. Er ließ also alles stehen und liegen und machte sich auf den Weg. Nach zwei Tagesmärschen über staubige Wege sah er in der Ferne seinen Bestimmungsort liegen. Kurz vor dem Dorfeingang, fiel ihm am rechten Wegesrand ein Hügel auf. Er war von einem wunderschönen Grün überzogen und Bäume, Vögel und zauberhafte Blumen gab es dort in unendlicher Zahl.  Rings um den Hügel zog sich ein niedriger polierter Holzzaun. Ein kleines Bronzetor lud ihn zum Eintreten ein. 

Sofort war das Dorf vergessen und er gab der Versuchung nach, sich einen Moment an diesem Ort auszuruhen. Der Suchende durchschritt das Tor und begann langsam zwischen den weißen Steinen umherzuspazieren, die verstreut zwischen den Bäumen standen. Er ließ seine Augen wie Schmetterlinge auf jedem Detail dieses farbenprächtigen Paradieses ruhen. 

Seine Augen waren die eines Suchenden und vielleicht erkannt er deshalb auf einem Stein jene Inschrift:

Abdul Tareg – lebte 8 Jahre, 6 Monate, 2 Wochen und 3 Tage

Er erschrak ein wenig, als er merkte, dass der Stein nicht einfach nur ein Stein, sondern ein Grabstein war. Es schmerzte ihn, zu erfahren, dass ein so junges Menschenkind an diesem Ort begraben lag. Als er sich weiter umschaute, bemerkte der Mann, dass auch der nächste Stein eine Inschrift trug.Er trat an ihn heran und las: 

Yamir Kalib, lebte 5 Jahre, 8 Monate und 3 Wochen.

Der Suchende zeigte sich zutiefst erschüttert. Dieser hübsche Ort war ein Friedhof, und jeder Stein war ein Grab. Nach und nach begann er die einzelnen Grabsteine zu entziffern.Alle hatten sie ähnliche Inschriften; einen Namen und die genaue Lebenszeit des Toten. Was ihn aber derart in Schrecken versetzte, war die Tatsache, dass der älteste von ihnen kaum länger als 11 Jahre gelebt hatte. Von unendlichem Schmerz überwältigt, setzte er sich nieder und weinte.

Der Friedhofswärter kam des Weges und trat auf ihn zu. Er sah ihm eine Weile still beim Weinen zu und fragte ihn dann, ob er um einen Familienangehörigen trauere.“Nein, kein Angehöriger“, sagte der Suchende. „Aber was ist nur in diesem Dorf geschehen?Von welchem Schrecken wird dieser Ort heimgesucht? Warum liegen hier so viele Kinder begraben? Was für ein böser Fluch lastet auf diesen Menschen , dass sie einen Kinderfriedhof haben errichten müssen?“

Der Alte lächelte und sagte:“Beruhigen Sie sich. Es gibt keinen Fluch. Wir haben hier einen alten Brauch. Ich werde Ihnen davon erzählen; 

Wenn ein Jugendlicher fünfzehn Jahre alt wird, schenken ihm seine Eltern ein kleines Heftchen, so wie dieses, das ich hier trage und das hängt er sich um den Hals. Unser Brauch ist es, dass von diesem Moment an jeder Augenblick, in dem einem etwas sehr Schönes widerfährt, in diesem Büchlein festgehalten wird.

Links wird aufgeschrieben, was uns glücklich gemacht hat.Und rechts, wie lange das Glück angedauert hat.

Seine künftige Braut kennengelernt und sich in sie verliebt zu haben. Wie lange dauert die große Leidenschaft, wie lange währt dieses Glück? Eine Woche? Zwei? Dreieinhalb?

Und dann, der erste Kuss, wie lange hält der große Zauber an?Eineinhalb Minuten, solange wie der Kuss? Zwei Tage?Eine Woche?

Schwanger zu werden und das erste Kind zur Welt bringen? Und die Hochzeit der Freunde?Die lang ersehnte Traumreise?Und das erste Wiedersehen mit dem Bruder nach seiner Rückkehr aus einem fernen Land?Wie lange dauert die Freude über diese Momente? Stunden? Tage?

Und so halten wir JEDEN FREUDVOLLEN AUGENBLICK in diesem Büchlein fest. Jeden einzelnen. 

Und wenn jemand stirbt- so ist es unser Brauch – sein Büchlein aufzuschlagen und die Glücksmomente zusammenzurechnen, um das Ergebnis auf sein Grab zu schreiben. Denn für uns ist einzig und allein, dies die wirklich GELEBTE ZEIT.“

Was für eine tolle Idee – vielleicht möchte der ein oder andere solche  kleinen Heftchen selber herstellen – basteln – auch wenn es mit dem Alter nicht mehr klappt – es bleibt ein schöner Impuls –  dem Leben die GELEBTE ZEIT zu widmen. ❤️

Unser Erlebnis- und Kennenlern-Vortrag der OneWorldAkademie POWER OF BEING kann ein Schritt in diese Richtung sein – wenn du MEHR Schönes sehen und erleben möchtest.

30. Juni in Luzern/CH   *  04. Juli ins Graz   *07.Juli in Bad Dürkheim *    

09.Juli in Göttingen    *    11.Juli in Datteln

Bei Fragen oder Info´s zum Vortrag könnt ihr mir gerne schreiben:  mail@utewulfert.de

( Der Text ist übrigens von Jorge Bucay – aus Geschichten zum Nachdenken – DER SUCHENDE )

 

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